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Torreiches Spiel endet mit knapper Niederlage
Offensivspektakel in Bad Aibling
03.10.2023 - 18:00 - BBZL - Bezirksligen - Allgemein - veröffentlicht von Joachim Karl - Verfasser: Benjamin Dornow - Quelle: Meldung Homepage Münchner EK
 

Im letzten Testspiel vor dem Trainingslager musste die Mannschaft des Münchner EK ihre erste Niederlage einstecken. Das Luchsrudel musste sich am Ende eines schnellen und intensiven Testspiels den Gastgebern des EHC Bad Aibling 1B mit 7-5 (2-2, 4-2, 1-1) geschlagen geben.

Offensiv effektiv, defensiv unsicher

Nach zwei Testspielen, in denen sowohl das Auftreten als auch das Resultat stimmten, machte sich das Luchsrudel am Sonntag mit breiter Brust auf den Weg nach Bad Aibling. Mit Christopher Langer und Simon Klopstock waren erneut Akteure mit von der Partie, die ihr erstes Spiel der Saison 2023/24 absolvieren sollten. Auch ein Neuluchs bestritt sein erstes Spiel für den neuen Verein. Aleksandr Valyshkin, seit Februar 2023 bereits regelmäßiger Trainingsgast im Münchner Westen, stand erstmals im Münchner Trikot auf dem Eis. Dank der insgesamt vier Sturmreihen inklusive der neuen Gesichter sollte Trainer Markus Kiefl auch an diesem Tag mehr als genug Gelegenheiten zum Experimentieren haben.

Von Anpfiff an wurde den Zuschauern im Eisstadion Bad Aibling höchste Unterhaltung geboten. Beide Mannschaften zeigten munteres Offensiveishockey mit vielen gefährlichen Torraumszenen. Den ersten Treffer des Abends konnten die Luchse erzielen, als sie sich in der siebten Minute für eine starke Anfangsphase belohnten. Bei einem der vielen schnellen Angriffe spielte Maximilian Deutzmann einen Querpass zu Can-Luca Senghas. Torhüter Stefan Felder versuchte, den Puck vor dem Neuluchs aus Eppelheim zu erreichen, doch Can war schneller als der Aibdogs-Goalie und konnte die Scheibe über Felder zum 0-1 ins Tor lupfen.

Die Luchse waren auch in der Folgezeit überlegen, allerdings sabotierten sie ihre Bemühungen durch Unkonzentriertheiten im eigenen Drittel. In der 14. Minute brachten die Landeshauptstädter den Puck trotz mehrerer Gelegenheiten nicht aus der eigenen Zone heraus und wurden von den Gastgebern eiskalt bestraft. Nach einem misslungenen Befreiungsversuch der Münchner konnten die Aibdogs die Puckkontrolle wiederherstellen und Kilian Irlinger anspielen. Irlinger suchte schnell den Abschluss und konnte MEK-Goalie Jan Kumerics mit seinem Schuss aus der zweiten Reihe erstmals an diesem Abend überwinden. Lange währte die Freude über den Ausgleich allerdings nicht. Keine dreißig Minuten nach dem Ausgleich legte die erste Münchner Sturmreihe ein feines Kabinettstücken auf. Gereon Erpenbach schickte Theodor Ziegelhöffer mit einem Pass nach außen auf die Reihe, und der flinke Jungluchs spielte seinerseits den perfekten Pass auf Yehor Vinnytskyi. Der Münchner Goalgetter bekam den Puck genau auf den Schläger gespielt und netzte aus kurzer Distanz per Direktschuss zur erneuten Führung ein.

So schnell sich die Luchse die Führung zurückholten, mussten sie sie jedoch auch wieder hergeben. Gut eine Minute nach ihrem zweiten Treffer rollten die Münchner den Aibdogs wortwörtlich den roten Teppich aus. Aufgrund eines äußerst unglücklichen Wechsels der Gäste wurde ein normaler Gegenangriff zu einem Zwei-Auf-Null-Konter, den Benedikt Lindermeir problemlos vollenden konnte. Somit ging es mit einem 2-2 Unentschieden in die Kabine, mit dem die Luchse angesichts der vermeidbaren Gegentreffer nicht komplett zufrieden gewesen sein dürften.

Aibdogs ziehen in drei Minuten davon

Auch im zweiten Abschnitt hielten beide Mannschaften die Schlagzahl hoch. Besonders die Gastgeber starteten wie die Feuerwehr in das Mitteldrittel und gingen vier Minuten nach Wiederanpfiff erstmals an diesem Abend in Führung. Benedikt Lindermeir kam links von Jan Kumerics aus kurzer Distanz zum Abschluss und brachte die Scheibe mit einem präzisen Handgelenkschuss humorlos im Netz unter. Der 23jährige einheimische Stürmer bescherte seinem Heimatverein die erste Führung des Abends.

Nun waren die Luchse gefordert, die richtige Antwort zu geben. An einem Abend, der ganz im Zeichen der Offensivreihen beider Mannschaften stand, mussten die Zuschauer im Eisstadion Bad Aibling nicht zu lange auf die Reaktion der Münchner warten. Gut vier Minuten nach dem Führungstreffer der Aibdogs kam Maximilian Deutzmann im hohen Slot frei zum Abschluss und ließ nun seinerseits einen präzisen Schuss aus dem Handgelenk im gegnerischen Tor einschlagen. Die Bilanz für Max, seit er im Münchner Westen aufgeschlagen ist – zwei Spiele, zwei Tore!

Nach dem erneuten Ausgleich schlug nun die Stunde der Aibdogs, die das Spiel innerhalb von drei Minuten komplett an sich reißen konnten. Zunächst brachte Patrick Gigla einen Schuss auf das Tor von Jan Kumerics, den der Münchner Goalie abwehren konnte. Die Scheibe sprang vom Schoner des Münchner Torhüters nach oben, senkte sich gefährlich in Richtung Torlinie und schlitterte um Haaresbreite über selbige. Ärgerlich für die Münchner Hintermannschaft, die den Puck trotz bester Bemühungen nicht mehr von der Torlinie kratzen konnten. Drei Minuten später fuhr Ludwig Obergschwendtner vom linken Flügel aus auf Jan Kumerics zu, zog ab und zimmerte den Puck durch die Hosenträger von Jan ins Tor. Statt sich nun zu fangen, kam es für die Luchse nun noch dicker. Vom Bully nach dem fünften Tor weg eroberte erneut Obergschwendtner die Scheibe, zog an der Münchner Hintermannschaft vorbei und schnürte neun Sekunden nach seinem ersten Treffer des Abends den Doppelpack. Drei Treffer in drei Minuten, drei Tore Rückstand, 6-3 für die Gastgeber.

In Momenten wie diesen hilft nur eins, nämlich ein Tor, egal wie. Glücklicherweise trug am Sonntag ein Mann mit einem Händchen für diese Situationen das neongelbe Trikot der Luchse. Simon Klopstock fuhr in der 38. Minute über den linken Flügel in das gegnerische Drittel und wurde von Gegenspieler Carlo Lang verbal zum Abschluss aufgefordert. Das Münchner Kindl ließ sich nicht zwei Mal bitten und brachte einen raffinierten Schuss auf das Gehäuse von Max-Emanuel Rott, der in der 30. Minute Stefan Felder im Tor der Aibdogs ersetzte. Der Schlenzer erwischte Rott auf dem falschen Fuß und schlug knapp oberhalb der Schiene im Netz ein und brachte die Landeshauptstädter wieder auf zwei Tore heran.

Unterzahlkonter bringt die Vorentscheidung

Der Anschlusstreffer brachte den Luchsen neues Selbstbewusstsein und neue Hoffnung, das Spiel doch noch drehen zu können. Die Münchner starteten mit den besten Vorsätzen in den finalen Abschnitt, hatten jedoch ihre liebe Mühe mit der Aibdogs-Reserve. Die Gastgeber stemmten sich mit allem, was sie hatten, gegen die Münchner Aufholversuche, und hatten ihrerseits einige Großchancen auf die Vorentscheidung. Jan Kumerics bekam an diesem Abend insgesamt fünfzig Schüsse auf seinen Kasten, neunzehn davon im letzten Abschnitt. Darunter waren einige Alleingänge, die der erfahrene Schlussmann gerade noch entschärfen konnte – bis auf einen, vorentscheidenden Konter der Aibdogs.

In der 47. Minute erarbeiteten sich die Luchse eine Überzahlsituation. Im gegnerischen Drittel ließen die Münchner den Puck in den eigenen Reihen laufen, bis sich Leon Axtner den Puck im hohen Slot zurechtlegte und abdrückte. Statt im Tor landete die Scheibe jedoch auf dem Schienbein von Thomas Schechner. Der Aibdogs-Forward blockte den Schuss aus kürzester Distanz und setzte seinerseits zum Konter an. Kein Luchs hatte auch nur den Hauch einer Chance, noch einzugreifen, und Schechner sorgte mit seinem Unterzahl-Breakaway zum 7-4 für die Vorentscheidung.

Trotz des Reifenplatzers mit einem Mann mehr auf dem Eis zeigten die Gäste weiterhin den Willen, das Spiel noch zu drehen. Besonders die körperliche Komponente nahm im letzten Drittel erneut zu. Ein Ausrufezeichen in Sachen Physis setzte MEK-Verteidiger Martin Schafroth. Ein auf den Defensivspezialisten aus dem Allgäu sprintender Gegenspieler krachte nach einem saftigen Hipcheck von Schaffi spektakulär in die Bande. Doch nicht nur in Sachen Körperspiel gelang den Luchsen noch ein letztes Ausrufezeichen. Gut eine Minute vor Abpfiff brachte Nils Nagl seine Mannschaft mit einem Schuss aus kurzer Distanz nochmal auf zwei Tore heran. Vielleicht wäre sogar ein unwahrscheinliches Comeback in letzter Sekunde noch möglich geworden. Nach dem Anschlusstreffer erarbeiteten sich die Luchse noch eine letzte Großchance, bei der sie den Puck allerdings nicht im sperrangelweit offenen Tor unterbringen konnten. Somit endete das Spiel mit einem verdienten 7-5 Erfolg für die zweite Mannschaft des EHC Bad Aibling.

Im Angriff stimmts, Defensive erfordert Arbeit

In den bisherigen drei Testspielen konnte das Luchsrudel ihren Offensivoutput im Vergleich zu den beiden Vorbereitungsspielen der Vorsaison bereits verdoppeln. Es kann also zweifelsohne festgestellt werden, dass sich der Münchner Angriff schon früh in einer durchaus vorzeigbaren Verfassung befindet. Yehor Vinnytskyi sorgt wie im Vorjahr zuverlässig für Treffer, und auch die Neuluchse Maximilian Deutzmann und Gereon Erpenbach konnten in Bad Aibling erneut überzeugen.

In der eigenen Zone hingegen muss das Luchsrudel noch ein wenig Feintuning betreiben. Hierzu haben die Landeshauptstädter allerdings glücklicherweise noch mehr als genug Zeit – insbesondere im am kommenden Wochenende anstehenden Trainingslager.

Ausblick

Dem Luchsrudel stehen zwei intensive Wochenenden hervor. Von Donnerstag bis Sonntag begeben sich die Landeshauptstädter in das alljährliche Trainingslager in Götzens. Dort werden die Luchse mit Trainer Markus Kiefl intensiv an ihren aktuellen Baustellen arbeiten.

Im Anschluss an das Trainingslager bestreiten die Jungs vom MEK noch drei weitere Testspiele. Am übernächsten Wochenende treten Münchner in Buchloe und Waldkraiburg an, ehe die Testspielphase am 22. Oktober mit einem Spiel beim amtierenden Bezirksligameister ERC Regen endet.

Statistik

EHC Bad Aibling 1b – Münchner EK „Die Luchse“ 7-5 (2-2, 4-2, 1-1)

01. Oktober 2023, 18:45 Uhr

Eisstadion Bad Aibling

Zuschauer: 50

Aufstellungen:

EHC Bad Aibling 1b

Felder, Rott – Englhart, Müller (A), Spicker (C), Lang, Altenkirch – Schechner M., Gigla, Krieger, Obergschwendtner, Druckmüller, Irlinger, Meyer (A), Lindermeir, Schechner T., Marker

Münchner EK „Die Luchse“

Kumerics, Kaut – van gen Hassend, Killinger, Schafroth (A), Hnat (A), Axtner – Senghas, Klopstock, Steinmetz, Cera, Vinnytskyi, Ziegelhöffer (C), Frey, Nagl, Valyshkin, Schorr, Langer, Deutzmann, Erpenbach

Tore:

0-1 Senghas (Deutzmann, 6:05)

1-1 Irlinger (Spicker, 13:22)

1-2 Vinnytskyi (Ziegelhöffer, Erpenbach, 13:50)

2-2 Lindermeir (Gigla, Lang, 15:07)

3-2 Lindermeir (Gigla, 23:53)

3-3 Deutzmann (van gen Hassend, 28:20)

4-3 Gigla (kein Assist, 30:24)

5-3 Obergschwendtner (Krieger, 33:11)

6-3 Obergschwendtner (kein Assist, 33:20)

6-4 Klopstock (kein Assist, 37:24)

7-4 T. Schechner (kein Assist, 47:14/PK1)

7-5 Nagl (Erpenbach, 58:47)

Schüsse:

EHC Bad Aibling 1b: 50

Münchner EK „Die Luchse“: 27

Strafminuten:

EHC Bad Aibling 1b: 6

Münchner EK „Die Luchse“: 8

 
Link: Der Luchse-Spielplan 2023/24
 
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