Der EVM hat die große Chance verpasst, für klare Verhältnisse im Kampf um die Verzahnungsrunde zu sorgen: Zwar gaben die Konkurrenten Passau und Pegnitz Punkte ab, parallel dazu verloren die Dreirosenstädter jedoch das Duell beim dritten Widersacher ESC Geretsried mit 4:5 (0:2, 2:2, 2:1). Moosburg bleibt damit vier Spieltage vor Ende der Zwischenrunde BEL-Achter, der Vorsprung ist aber wieder auf einen Zähler zusammengeschmolzen.
Der Dauerregen im offenen Geretsrieder Stadion bereitetete beiden Mannschaften speziell im ersten Abschnitt Schwierigkeiten. So war weder von der erwarteten technischen Überlegenheit der Gäste noch vom gewohnten Power-Eishockey der Riverrats viel zu sehen. „Und dann hat man natürlich auch gemerkt, dass es für beide Seiten ein sehr wichtige Spiel war“, sagte ESC-Coach Florian Funk. „Das war alles nicht so schön anzuschauen.“ Schon früh deutete sich an: Wer heute die größeren Fehler macht, hat ein Problem. Und das bekamen die Moosburger bereits in der vierten Minute, als niemand die Scheibe hinter dem Tor wegbrachte und Geretsried diese Abstimmungsschwierigkeiten mit dem Führungstreffer bestrafte. Die Startschew-Schützlinge hatten in der Folgezeit zwar ein leichtes optisches Übergewicht, sie blieben vor dem Tor aber zu harmlos. Und gerade als man sich Ende des ersten Abschnitts per Powerplay im Gästedrittel eingenistet hatte, leitete ein Abspielfehler einen Konter ein – 0:2. Für das zweite Drittel nahmen sich die Gäste viel vor, wollten die Fehlerquellen abstellen. Aber die noch laufende Unterzahlsituation zu Beginn des Abschnitts bescherte den cleveren Gastgebern das dritte Tor. Jetzt wurde es richtig schwer. Doch der EVM gab sich nicht auf. Weil es spielerisch nicht so lief wie gewünscht, probierte man es vermehrt über Einzelaktionen – mit Erfolg: In der 24. Minute fing Alexander Feistl einen Querpass ab, setzte sich durch und verkürzte auf 1:3. Keine zehn Minuten später eine ähnliche Situation: Diesmal fand Abwehrmann Mathias Jeske keine Anspielstation. So setzte auch er auf seine Technik, tanzte die Abwehr aus und besorgte den zweiten Treffer. Doch weil EVM-Goalie Severin Cesak in Minute 38 ein Distanzschuss durch die Schoner rutschte, setzten sich die Riverrats wieder ab. Kurz zuvor eine bemerkenswerte Szene: Da hatten die Moosburger Glück, dass Tobias Hanöffner nicht mit einer (großen) Strafe vom Eis musste. Seinen Zweikampf mit Geretsrieds Ondrej Horvath hatte der Hauptschiedsrichter nämlich als Foul gewertet. Dann allerdings teilte Horvath dem Referee mit, dass er verkantet und seinen spektakulären Sturz selber verursacht hatte. Fair-Play, wie man es im Eishockey nicht häufig erlebt. Vielleicht hatte Horvath aber auch nur eine Vorahnung, dass ohnehin nicht mehr allzu viel anbrennen würde: Den Moosburgern gelang kurz nach Wiederbeginn zwar im Powerplay durch Christian Birk der 3:4-Anschluss, sechs Minuten später waren jedoch wieder die Hausherren dran: Der nächste Abwehrpatzer, 3:5. Doch die mitgereisten Fans durften weiter hoffen, als der an allen Gäste-Treffern beteiligte Feistl auf Dominik Schindlbeck passte und der das vierte EVM-Tor markierte (52.). Aber in der Schlussphase schwanden die Kräfte – weshalb es bis auf einen Pfostentreffer von den Offensivbemühungen der Grün-Gelben nicht mehr viel zu berichten gab. Anders der ESC: Der scheiterte in der Schlussminute aber mit seinem Penalty an Cesak.
Tore: 1:0 (3:19) Horvath (Dornbach), 2:0 (17:58) Dornbach (Köhler), 3:0 (21:05) Dornbach (Horvath), 3:1 (23:07) Feistl, 3:2 (32:37) Jeske (Feistl), 4:2 (37:44) Rizzo (Lechner), 4:3 (41:52) Birk (Kankovsky, Feistl), 5:3 (48:59) Lauer (Meierl), 5:4 (51:03) Schindlbeck (Feistl, Jeske). Strafminuten: 12/8. Zuschauer: 420. Aufstellung: Cesak, Eggerdinger-Hölzl; Ujcik, Jeske, Seidlmayer, Lorenz, Steiger, Ohr, Loidl; Samanski, Schander, Birk, Schindlbeck, Hanöffner, Feistl, Möhle, Kankovsky, Dlugos, Asen.
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