Das Bemühen war da, der Einsatz auch, am Ende mussten sich die Moosburger Eishackler aber vor knapp 750 Zuschauern in Erding den gastgebenden Gladiators mit 6:3 (2:0, 2:2, 2:1) geschlagen geben. Problemphase waren die ersten zehn Minuten des Saisonauftakt-Derbys, in dem der EVM zu viel Respekt vor dem ehemaligen Oberligisten und aktuellen Aufsteiger zeigte.
Wo war Rudi Lorenz? Diese Frage durfte bei der anschließenden Pressekonferenz natürlich nicht fehlen. Schließlich war das Aufeinandertreffen zwischen Erding und Moosburg ja eigentlich „sein“ Spiel. Seit 2015 fungiert der gebürtige 34-jährige Erdinger als Kapitän beim EVM, zuvor lief er knapp sieben Jahre im Trikot der Gladiators auf. Da war es um so bitterer, dass er wegen einer mehr als umstrittenen Spieldauer-Disziplinarstrafe aus der Testphase gesperrt fehlte. Ob die Moosburger in der Anfangsphase mit Rudi Lorenz mutiger agiert hätten? Diese Frage bleibt unbeantwortet. Die ersten zehn Minuten erinnerten beim EVM, der auch auf die Stürmer Dominik Schindlbeck (noch nicht fit) und Patrice Dlugos (krank) verzichten musste, jedenfalls an den berühmten Wie-das-Kaninchen-vor-der-Schlange-Vergleich. Die Gäste agierten ausschließlich im Rückwärtsgang, die Herzogstädter dominierten das Geschehen nach Belieben. Der Doppelpack von Daniel Krzizok war somit nur eine logische Folge. Erst danach trauten sich die Grün-Gelben vor den Erdinger Kasten – und prompt kamen ein paar ganz passable Chancen zustande. Auf der Anzeigetafel abzulesen waren diese Bemühungen allerdings erst im zweiten Abschnitt, als mit Kevin Steiger ein weiterer ehemaliger Erdinger beim EVM im Powerplay auf 1:2 verkürzte (23.). Die Dreirosenstädter waren jetzt dran, sorgten für leichte Euphorie im kleinen Auswärtsblock. Aber obwohl TSV-Goalie Louis Albrecht oft nicht den allersichersten Eindruck machte, wollte die Scheibe zunächst kein weiteres Mal über die Linie. Treffsicherer waren die Hausherren, die einen mustergültigen Konter mit Tor drei krönten. Ein Problem war an diesem Abend auch das ziemlich solide Gestänge der Erdinger Tore. Als Tobias Hanöffner kurz nach dem 3:1 die Latte traf, war das nur der zweite von insgesamt vier Stangentreffern der Kankovsky-Truppe. Daniel Möhle markierte mit einem Gewaltschuss zwar dann doch den 2:3-Anschluss (35.), doch wieder nur zwei Minuten später stellten die Gladiators den alten Abstand wieder her. Hanöffner mag sich nach seinem Lattenschuss gedacht haben: „Erst kein Glück – und dann kommt auch noch Pech dazu!“ Denn obwohl Erdings Alexander Gantschnig als Torschütze genannte wurde, war der Puck unglücklich von Hanöffners Schläger unter die Schoner von EVM-Keeper Fritz Berghammer hindurchgerutscht. Das Schlussdrittel begann denkbar ungünstig: Bereits nach zwei Minuten schraubte der TSV den Vorsprung auf 5:2 nach oben – quasi die Vorentscheidung. Die Hausherren schaukelten in der Folge die Führung souverän über die Zeit, ließen sich im letzten Überzahlspiel der Partie nur noch in Person von Daniel Möhle (56.) überwinden. Kurz darauf setzte Simon Pfeiffer mit dem Tor zum 6:3 den Schlusspunkt. Tore: 1:0 (4.) Krzizok (Zink, Michel), 2:0 (10.) Krzizok (Michel/5-4), 2:1 (23.) Steiger (Hanöffner/5-4), 3:1 (31.) Michel (Borrmann, Huber), 3:2 (35.) Möhle (Steiger, Schander), 4:2 (37.) Gantschnig, 5:2 (42.) Krzizok (Deubler, Bernhardt), 5:3 (56.) Möhle (Hanöffner/5-4), 6:3 (58.) S. Pfeiffer (J. Pfeiffer, Borrmann). Strafminuten: 12/12. Zuschauer: 739. Aufstellung: Berghammer, Cesak; Ujcik, Seidlmayer, Waldhausen, Krämmer, Jeske, Steiger, Loidl; Feistl, Samanski, Birk, Schander, Simm, Hanöffner, Asen, Möhle, Kankovsky. |