Nach diesem turbulenten Heimauftakt darf sich der EV Moosburg zumindest freuen, dass sich auf dem Punktekonto etwas getan hat. Der erhoffte Dreier sprang gegen Aufsteiger Passau Black Hawks zwar nicht heraus, aufgrund des zwischenzeitlichen 0:3-Rückstandes fühlte sich der Zähler, der bei der 4:5 (0:3, 2:0, 2:1, 0:1)-Niederlage n.P. hängenblieb, aber an wie ein kleiner Sieg.
Über 300 Zuschauer waren zum ersten BEL-Punktspiel 2016/17 in die Sparkassen-Arena gekommen. Sie sahen in der Anfangsphase eine Heimmannschaft, die sich abermals schwer tat, ins Spiel zu kommen. Zwar ging es flott hin und her. Und würden im Eishockey Tore keine große Rolle spielen, hätte man von einer ziemlich ausgeglichenen Begegnung sprechen können. Das Problem: Tore zählen halt doch – und die gelangen zunächst nur den Gästen. Kaum war eine Viertelstunde vorbei, stand es 0:3. Die Black Hawks machten einfach da weiter, wo sie zwei Tage zuvor beim 8:0 gegen Geretsried aufgehört hatten. Der EVM hatte zwar ebenfalls seine Möglichkeiten, nutzte sie aber nicht. O-Ton des Passauer Live-Tickers: „Moosburg ist keinesfalls schlecht, sie bringen nur den Puck nicht rein.“ Das sollte sich im zweiten Abschnitt ändern – und innerhalb von drei Minuten die Grün-Gelben zurück ins Spiel bringen: Zunächst besorgte der erneut stark aufspielende Kevin Steiger bei 4:3-Überzahl Tor Nummer eins, Tobias Hanöffner stellte in Minute 31 den 2:3-Anschluss her. Die Gäste beschränkten sich jetzt aufs Verteidigen, der Ausgleich der immer dominanter auftretenden Hausherren schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Die Art und Weise, wie Doppeltorschütze Daniel Möhle das 3:3 markierte, war dann aber schon außergewöhnlich: In eigener Überzahl hatte ein Passauer Verteidiger Möhle anscheinend übersehen und ließ sich unmittelbar vor dem eigenen Gehäuse von ihm die Scheibe abluchsen. Den Rest erledigte Möhle in der Manier eines Goalgetters (45.). Die Freude bei Fans und Mannschaft währte aber nicht einmal eineinhalb Minuten. Dann gingen die Niederbayern dank ihres Routiniers David Vokaty wieder mit 4:3 in Führung. Aber Möhle schlug zurück: 4:4, acht Minuten vor Schluss, dabei blieb es. Jetzt kam das Publikum erstmals in den Genuss der fünfminütigen Drei-gegen-Drei-Verlängerung – eine Neuerung in dieser Saison. Zählbares kam dabei allerdings nicht heraus, so dass „die Lotterie“ (EHF-Coach Ivan Horak), also das Penaltyschießen, entscheiden musste. Hier unterstrichen zunächst beide Goalies – Fritz Berghammer (EVM) und Patrick Vetter (EHF) – ihre starke Leistung aus den vorangegangenen 60 Minuten und ließen keine Tore zu. Im zwölften Versuch fiel dann aber doch noch der entscheidende Treffer: Daniel Huber bescherte mit seinem Solo den Passauern den Zusatzpunkt.
Tore: 0:1 (6:43) Daschinger (Detterer, Riebel), 0:2 (10:05) Lederer (Gomow, Wawrotzki), 0:3 (15:42) Mrazek (Vokaty), 1:3 (27:21) Steiger (Kankovsky, Birk), 2:3 (30:59) Hanöffner (Möhle, Feistl), 3:3 (45:03) Möhle, 3:4 (46:17) Vokaty (Mrazek, Huber), 4:4 (51:33) Möhle (Hanöffner, Schander). 4:5 Huber (P). Strafminuten: 14/14. Zuschauer: 320. Aufstellung: Berghammer, Cesak; Ujcik, Steiger, Loidl, Lorenz, Krämmer, Waldhausen, Jeske; Hanöffner, Möhle, Schander, Samanski, Simm, Kankovsky, Feistl, Asen, Birk, Seidlmayer. |