14 Treffer bekamen die rund 200 Zuschauer beim „Tag des offenen Tores“ in der Sparkassen-Arena serviert. Dass es sich hierbei um das Gipfeltreffen der BEL-Abstiegsrunde handelte, war nicht sofort ersichtlich. Nach dem 9:5 (4:0, 1:2, 4:3)-Sieg über den bisherigen Spitzenreiter ESC Geretsried übernahm der EV Moosburg die Tabellenführung.
Der Druck ist weg, das Saison-Minimalziel „Klassenerhalt“ erreicht. Entsprechend unbeschwert gingen die Moosburger in dieses Spitzenspiel. Das Fehlen von Dominik Schindlbeck (gesperrt) und Kevin Steiger (verletzt) fiel zunächst nicht weiter auf. Was möglicherweise auch daran lag, dass die Riverrats ebenfalls auf einige Leistungsträger verzichten mussten – darunter ihr Topscorer Ondrej Horvath. Nach anfänglichem Warmschießen machten die Hausherren ab der 12. Minute Ernst: Josef Kankovsky und Patrik Samanski (13.) eröffneten den Torreigen, Alex Feistl sorgte wiederum nur 60 Sekunden später mit dem 3:0 für einen beruhigenden Vorsprung. Vom ESC war in dieser Phase wenig bis gar nichts zu sehen – vom EVM dafür um so mehr: In Minute 17 erhöhte Christian Birk auf 4:0, nach dem Wechsel markierte Feistl Tor Nummer fünf. In der Folge ließen es die Grün-Gelben ein bissl zu lässig angehen – das nahmen auch die Gäste wahr: Schien das 1:5 nach einer halben Stunde nur ein kleinerer Betriebsunfall zu sein, war das zweite Geretsrieder Tor (34.) schon mit einem Ausrufezeichen versehen. Im Schlussdrittel ging es dann ganz schnell: Drei Minuten brauchten die Riverrats, um eine Viertelstunde vor dem Ende auf 5:5 auszugleichen. So mancher Zuschauer rieb sich verwundert die Augen: Was war denn hier los? Aber nun, wo das Spiel praktisch erneut bei Null begann, zogen sich die Geretsrieder wieder zurück – und überließen dem EVM das Eis. „Mei, erst hat Moosburg fünf Tore geschossen, dann wir – und dann war halt wieder Moosburg dran“, fasste ESC-Coach Florian Funk die 60 Minuten süffisant zusammen. Und so stellten Daniel Möhle, Matze Jeske, Daniel Schander und Tobias Hanöffner zwischen der 52. und 58. Minute fast den alten Abstand wieder her. Denkwürdig war diese Partie aber nicht nur wegen der Torfolge, sondern auch wegen einer Bekanntgabe von Alexander Feistl in der Pressekonferenz: „Das war heute das letzte Heimspiel meiner Karriere“, sagte der 31-jährige Stürmer. Vier „ganz tolle Jahre“ habe er in Moosburg gehabt, jetzt sei es aber an der Zeit, die Schlittschuhe an den Nagel zu hängen – „auch wenn es mir nicht leichtfällt“. Dann deutete er in Richtung seiner Familie: „Es gibt noch andere Dinge im Leben.“
Tore: 1:0 (11:04) Kankovsky (Ujcik), 2:0 (12:45) Samanski (Krämmer, Asen), 3:0 (13:43) Feistl (Jeske), 4:0 (16:38) Birk (Möhle, Hanöffner), 5:0 (25:30) Feistl (Schander, Birk), 5:1 (32:12) Ott (Poch), 5:2 (34:31) Fuchs (May), 5:3 (43:06) Köhler (May, Berger), 5:4 (44:34) May (Berger), 5:5 (45:58) May (Köhler), 6:5 (51:20) Möhle (Birk), 7:5 (54:27) Jeske (Samanski), 8:5 (56:07) Schander (Feistl, Krämmer), 9:5 (57:57) Hanöffner (Möhle, Birk). Strafminuten: EVM 4, ESC 6+10. Zuschauer: 180. Aufstellung: Gräubig, Eggerdinger-Hölzl; Ujcik, Jeske, Lorenz, Krämmer, Seidlmayer, Ohr, Loidl; Hanöffner, Schander, Samanski, Simm, Kankovsky, Asen, Feistl, Birk, Möhle.
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