Waldkraiburg / Dorfen – Es hat im ersten Anlauf noch nicht gereicht für die Eispiraten des ESC Dorfen. Mit einem 3:1 (1:0, 1:1,1:0) -Sieg wurde der EHC Waldkraiburg seiner Favoritenrolle als Oberligist gerecht und zog in dieser Playoff-Serie in Front. Eine Auswärtsniederlage zum Auftakt ist zu verschmerzen. Eine arge Hypothek ist für Dorfen dagegen am Sonntag das Fehlen von Topscorer Lukas Miculka auf Grund einer Spieldauerstrafe.
Vor der erwartet stimmungsvollen Kulisse schafften es die Eispiraten nur in den ersten Minuten, ihr Verteidigungsdrittel fast gefahrlos zu verteidigen. Zugute kam ihnen eine EHC-Strafzeit schon nach 16 Sekunden. Zählbares konnten sie daraus nicht herausschlagen. Im Gegenteil – zwei Löwen fuhren ein Break, bei dem ESC-Gaolie Yeingst weit aus seinem Tor eilend gerade noch Thomas Vrba die Scheibe wegspitzeln konnte. Nach 6 Minuten zog Lukas Miculka die erste ESC-Strafzeit und da brannte es vor dem Dorfener Gehäuse ganz anders. 7 Sekunden war der ESC wieder komplett, da schlug ein zum Flattermann mutierender Blueliner von EHC-Verteidiger Philipp Seifert am etwas unglücklich agierenden Yeingst im langen Kreuzeck ein.
Die Gastgeber blieben weiterhin Herr in ihrem Löwenkäfig und verdienten sich die glücklich zustande gekommene Führung durch mmer mehr Spelanteile und Tormöglichkeiten. 35 Sekunden vor der Pause die große Chance für Dorfen zum Ausgleich, als Christian Göttlicher nach Miculkas Sololauf um Haaresbreite den todsicheren Nachschuss verpasste. Bei dieser Aktion brach Keeper Linda ein Schlittschuh und Thomas Hingel musste ihn die 27 Sekunden bis zur Sirene vertreten. Bei Vrbas Gegenangriff handelte sich der ESC noch 2 Strafminuten ein.
Miculkas Auszeit auf der Strafbank überstand sein Team ohne Flurschaden. Für „Spielen mit 6Mann“ kassierte der ESC den nächsten Zweier – aber der brachte den Ausgleich. Tobias Feilmeier hatte sich nach Waldhausens Befreiungsschlag den Puck im Eck erkämpft und technisch stark für Miculka aufgelegt. Nun wurde dieses Derby zu einem offenen Schlagabtausch. Ohne die ganz großen Möglichkeiten bis zum Geniestreich von Martin Führmann, der mit der Rückhand den Puck ins lange Keuzeck zum 2:1 für den EHC zirkelte. Das Überzahlspiel wollte auf ESC-Seite einfach nicht gelingen. 4 Minuten lang waren sie ein Mann mehr, aber nur Kapitän Attenberger sowie Verteidiger Kress an vorderster Front konnten Linda mal fordern.
Auch im Schlussdrittel lagen die Vorteile mit Chancen und Spielanteilen bei den Löwen. Mehrere Unterzahlspiele überstand Dorfen dank eines klasse haltenden Yeingst. Und trotz numerischer Unterlegenheit scheiterte Feilmeier nach Miculka-Vorarbeit mit der 100%igen Ausgleichschance an Linda. Wieder komplett, tankte sich Attenberger durch, zielte ab zu hoch. Solche Tormöglichkeiten zu vergeben, wenn man eh nicht allzu viele bekommt, wird meist bestraft! Mit einem Kunstschuss ins Kreuzeck und genau an der Torseite, wo bereits Vollversammlung herrschte, traf Fabian Zick nach 54 Minuten zum 3:1. Noch in derselben Minute brandete innerhalb von Sekunden zweimal verfrühter Torjubel im Hexenkessel namens Raiffeisenarena auf – irgendwie kratzten Yeingst & Co. den Puck immer wieder vor der Lienie noch weg. 2.19 Restspielzeit zeigte die stadionuhr an, da nahm Dorfens Trainer Heinz feilmeier nach einer Auszeit seinen Schlussmann für einen zusätzlichen Feldspieler raus. Als Waldkraiburgs Michael Trox, einer der stärksten Löwen an diesem Abend, zum Konter gegen die verzweifelt anrennenden Eispiraten ansetzte, wurde er von Miculka gefällt und auch sichtbar außer Gefecht gesetzt. Für den Stockschlag gab es „5 plus Spieldauer“ und das etwas weniger als zwei Minuten vor Schluss. Am Sonntag im zweiten Duell dieser Serie wird der Tscheche also zuschauen müssen – dann kann sich sein im Januar verpflichteter Landsmann Dominik Vanek beweisen. Der saß am Freitagabend 60 Minuten auf der Bank!
Statistik: 1:0 (7.) Seifert (Wagner, Zick), 1:1 (27.) Miculka (Feilmeier, Waldhausen / 4-5), 2:1 (32.) Führmann (Hradek, Hilpert), 3:1 (55.) Zick (Marek, Vrba); Strafminuten: EHC 6 / ESC 21 + 20; HSR: Markus Schmidt; LSR: Mario Gigler, Thomas Raidl; Zuschauer: 1316 |